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Kinderklinik hat endlich eine Psychologin

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29. September 2009

Villingen-Schwenningen (wet) Lange Zeit haben Ärzte, Patienten der Kinderklinik am Schwarzwald-Baar-Klinikum und deren Eltern warten müssen: Seit Anfang des Jahres gibt es nun endlich die lang ersehnte Psychologenstelle. Die Psychologische Psychotherapeutin Tamara Hahn wurde für zunächst drei Jahre eingestellt. Sie belegt eine Dreiviertelstelle. "Das ist inhaltlich und finanziell ein Meilenstein", sagt der Kliniksprecher Peter Grabherr. Vor zwei Jahren habe noch niemand davon geträumt, dass diese Stelle eingerichtet werden könnte. "Es ist ein großer Mosaikstein im Leistungsspektrum des Klinikums."

Möglich wurde dies durch eine großzügige Spende des Fördervereins für krebskranke Kinder. Der Verein finanziert für ein Jahr die Dreiviertelstelle und für zwei weitere Jahre jeweils eine halbe Stelle. Die wird von der Klinikverwaltung aufgestockt, so dass die Therapeutin drei Jahre lang bleiben kann. "Damit kann man schon einiges bewirken", freute sich der Chef der Kinderklinik, Matthias Henschen. "Auch die Zeitdauer ist gut. Wäre die Stelle nur für ein Jahr gesichert, müssten wir uns jetzt schon wieder darum kümmern, wie es danach weiter geht."

Die Anwesenheit von Tamara Hahn habe sich schon in den ersten beiden Wochen positiv auf die Klinik ausgewirkt. "Wir mussten die emotionalen Aspekte der Arbeit oft ausblenden. Nun können wir endlich etwas tun." Im Vordergrund der Arbeit von Tamara Hahn steht die Betreuung krebskranker Kinder. Obwohl zunächst alle Kinder aus der Region, die akut an Krebs erkranken, in Freiburg betreut werden, kommen sie in verschiedenen Krankheitsphasen wieder nach Hause. Diese Patienten, jährlich etwa fünf bis zehn, kommen zur wöchentlichen Kontrolle in die Kinderklinik am Schwarzwald-Baar-Klinikum. Die Psychologin hat aber noch genügend Kapazitäten, um sich um die anderen Kinder und Angehörige zu kümmern, die ebenfalls eine Betreuung benötigen.

Die Kinderklinik hat 70 Betten. Unter den kleinen Patienten gibt es unter anderem Frühgeborene, Kinder mit Mukoviszidose, Kinder, die zur Adoption freigegeben sind und rein psychische Fälle. Die Psychologin, die zuletzt in einer Klinik in Bad Dürrheim gearbeitet hat, geht zu den täglichen Besprechungen der Mediziner, so ist sie immer informiert und sieht schnell, wo ihre Hilfe dringend benötigt wird. Dass die Stelle mit ihr besetzt wurde, bezeichnete Henschen als einen Glücksgriff. "Sie nimmt sich die Arbeit sehr zu Herzen und trägt die Last mit großem Ernst." Durch ihre Arbeit sei schon jetzt eine positive Veränderung zu spüren.

Steffen P. Würth vom Kuratorium des Vereins für krebskranke Kinder freute sich, dass der Verein auch im Raum Villingen-Schwenningen tätig sein konnte. "Es ist gut für die Spender, dass ihr Geld in der Region bleibt." Der Verein unterstützt unter anderem auch das Projekt Kobra, eine Initiative, das die wohnortnahe Betreuung krebskranker Kinder verbessert. Bei Kobra angesiedelt ist ein psychosozialer Dienst für Patienten und Angehörige der Universitätskinderklinik Freiburg. Weil Kobra aber auch dezentral tätig ist, lag die Finanzierung der Psychologenstelle in Villingen-Schwenningen nahe.