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„Das Elternhaus ist die Idealvorstellung“ – Paralympics- Sieger und ehemaliger Krebspatient Alexander Spitz zu Besuch beim Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Freiburg

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25. November 2025
foerderverein-krebs-kinder-freiburg-2025-spitz-11 Alexander Spitz (l.), mehrfacher Paralympics-Sieger und ehemaliger Krebspatient, mit Prof. em Dr. Charlotte Niemeyer (r.)
foerderverein-krebs-kinder-freiburg-2025-alexander-spitz-2 Als Kind erkrankte Alexander Spitz an Krebs und wurde in der damaligen Kinder- und Jugendklinik in Freiburg behandelt
foerderverein-krebs-kinder-freiburg-2025-spitz-4 Genau fünf Jahre nach seiner Oberschenkel-Amputation gewann er die erste paralympische Medaille
   

Mit 10 Jahren erkrankt Alexander Spitz an Knochenkrebs und verliert seinen rechten Oberschenkel. Was ihn bereits zu dieser Zeit begleitet, ist der Sport. Genau fünf Jahre nach der Amputation gewinnt er seine erste paralympische Medaille. Viele weitere folgen. Vor kurzem besuchte er uns im Elternhaus.

„Als mir das damals mitgeteilt wurde im Krankenhaus, dass ich Krebs habe, hat mich eigentlich weniger die Krebserkrankung interessiert oder was jetzt passiert, sondern meine erste Frage lautete: wann kann ich wieder Skifahren und Fußballspielen?“

Da ist Alexander Spitz gerade zehn Jahre alt. Er durchläuft eine Chemotherapie in der Kinder- und Jugendklinik Freiburg und verliert seinen rechten Oberschenkel. Was ihn in dieser Zeit besonders antreibt: der Sport. Schon bald steht er wieder auf dem Fußballplatz – im Tor: „Meine Frage war: was geht auch mit einem Bein“, so der heute 57-Jährige.

Alexander Spitz ist also ein Beispiel dafür, wie wirksam Sport während der Krebsbehandlung ist. Mit Kindern und Jugendlichen während einer schweren Erkrankung Sport zu machen, das setzt sich auch die Sport- und Bewegungstherapie der Kinder- und Jugendklinik Freiburg zum Ziel. Denn schon lange ist klar, wie wichtig regelmäßige körperliche Aktivität für die bio-psychosoziale Gesundheit ist.

Während der Behandlung in der Kinder- und Jugendklinik wird Alexander Spitz von seiner Mutter begleitet, die monatelang zwischen dem eine Stunde entfernten Menzenschwand und Freiburg hin und zurück pendelt. Die Geschwister bleiben zu Hause: „das war eine Riesenbelastung, diese Verantwortung zu Hause mit meinen fünf Geschwistern und das schwerkranke Kind in der Klinik. Da kann ich mir gut vorstellen, wie zerrissen, man da als Elternteil war“.

Dass die Familie während der Behandlungszeit zusammenbleibt, ist zu dieser Zeit nicht möglich. Sein Zimmer in der Kinderklinik: zu klein. Angebote wie das Elternhaus des Fördervereins für krebskranke Kinder e.V. Freiburg gibt es zu dieser Zeit nicht.

Umso begeisterter zeigt sich Alexander Spitz bei seinem Besuch im Elternhaus des Fördervereins für krebskranke Kinder e.V. Freiburg. Mit leuchtenden Augen läuft er mit Prof. em. Dr. Charlotte Niemeyer durch das Elternhaus. Die Angebote des Fördervereins und die unmittelbare Nähe zur Kinder- und Jugendklinik: für ihn die Idealvorstellung: „das ist einfach so elementar wichtig in einer Krankenphase. Gerade weil es auch die Familien sind, die sich viele Gedanken machen. Ich konnte damals meinen Gesundheitszustand nicht wirklich einschätzen und habe wahrscheinlich am wenigsten darüber nachgedacht, was mir passiert. Aus heutiger Sicht kann ich mir aber vorstellen, welche Ängste und Belastungen meine Geschwister und Eltern aushalten mussten – gerade auch aufgrund der räumlichen Trennung.“

Dass die gesamte Familie während der Behandlung des erkrankten Kindes begleitet wird und durch die Übernachtungsmöglichkeit im Elternhaus zusammenbleiben kann, hat sich der Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Freiburg mit einem ganzheitlichen Ansatz zum Ziel gemacht. So werden beispielsweise die Geschwisterkinder in der Geschwisterinsel pädagogisch betreut und die Eltern können das Angebot der psychosozialen Beratung wahrnehmen. Denn wie auch Alexander Spitz betont: „ein Patient ist nie nur der Betroffene, sondern die ganze Familie.“

Genau fünf Jahre nach seiner Bein-Amputation gewinnt Spitz die erste paralympische Medaille bei den Winterspielen. Viele weitere folgen. Was ihn auf diesem Weg aber auch schon sein Leben lang begleitet: seine Positivität. Diese gibt er auch an andere Patient*innen weiter und macht ihnen Mut: „Gegen eine Krankheit zu kämpfen ist fast unmöglich. Man muss die Erkrankung annehmen und schauen, was man nachher daraus machen kann. Man muss sich auf die Stärken konzentrieren und auf das, was geht.“

Freiburg, 25.11.2025