Ein Wochenende voller kleiner Lichtmomente
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Der Sommer mit viel Licht und Sonne liegt nun hinter uns und langsam macht sich der Herbst mit seinen bunten Farben und seinen dunkleren, kürzeren Tagen breit. Wie auch die Jahreszeiten immer wieder kehren, hört auch die Trauer nie ganz auf, kommt immer wieder zu Besuch, klopft an die Türe und möchte ins Leben integriert werden.
Kein Tag ist so dunkel, als dass nicht doch noch irgendwo ein Lichtstrahl den Boden berührt. Diese Lichtblicke haben wir, das Team der Geschwisterspielstube „Regenbogen“ zusammen mit einer kleinen Gruppe von trauernden Jugendlichen und jungen Erwachsenen versucht an einem Wochenende zu suchen, finden, entdecken und vor allem sich diese wie kleine Schätze zu bewahren.
Auch in diesem Jahr hatten wir wieder unser bekanntes Haus, mitten im Wald gelegen, bei Achern am Bosensteiner Eck. Nur wir, ein bisschen Nebel mit Regen, Wolken mit Sonne und jede Menge Lichtblicke. Die kleine „Auszeit“ von allem und vor allem das Miteinander als Gruppe tun einfach gut. Es herrschte eine ganz besondere Atmosphäre von Offenheit, Vertrauen, Zuspruch, Kraft und Mut spenden und vor allem den Gefühlen, alles darf sein aber nichts muss und ich bin nicht alleine und so, wie ich meinen ganz persönlichen Weg der Trauer gehe und fühle ist es okay. Jeder trauert eben anders.
An diesem Wochenende drehte sich alles um Lichtblicke und natürlich um Raum geben für unterschiedliche Stimmungen und Gefühle.
Am Freitag hieß es erstmal ankommen, plauschen, das Haus zu unserer kleinen Kraftoase zu gestalten, Sonnenblumen als gelbe Lichtblicke im Haus verteilen, Naschi als Seelentröster und Nervennahrung bereitstellen, das ein oder andere Spiel auspacken und was Leckeres Essen.
Am Samstag ging es dann los auf unsere Entdeckungsreise zu den kleinen und großen Lichtblicken. Licht ist ganz wesentlich für gute Laune, aber auch für körperliche Gesundheit. Sie Sonne sorgt für Wachstum und Entwicklung. Es ist also wichtig, immer wieder Licht zu tanken und buchstäblich Licht in alle Lebensräume zu lassen, besonders und gerade für Zeiten, wenn Lichtmomente rarer werden. Also hieß es an diesem Tag gemeinsam Lichtblicke sammeln, die uns helfen können, gut durch den Winter und die dunkleren Lebensphasen zu kommen. Als erstes beschäftigten wir uns mit dem inneren Licht in uns selbst und unserem eigenen und ganz persönlichen „Lebensbaum“: Was ist momentan schön, was ist vielleicht auch schwierig, was bringt mit zum Lächeln, was auch zur Verzweiflung, was gibt mir Kraft, was raubt mir die Energie und welche Wurzeln beziehungsweise Blätter halten auch mal einem wilden Herbststurm und im übertragenden Sinne dem Sturm der Trauer stand. Dabei schöpften wir aus unseren Erfahrungsschätzen, machten neue Entdeckungen und die Erfahrung, dass man „Licht“ nicht nur durch Sonne tanken kann. Es folgen viele tiefgreifende und intensive Gespräche und ein langer Spaziergang mit vielen unterschiedlichen „Lichtblicken“ in der Natur. Dabei begegnete uns die Sonne im Glas in Form von Sonnenblumenkernen, die im Sommer gepflanzt und in die Welt hinaus verstreut werden will, kleine unscheinbare, aber besondere Schnecken auf dem Waldboden, glitzernde Lichtmomente in einer kleinen geheimnisvollen Schachtel, eine große Portion Konfetti fürs Herz, Kleine Lichtmomente to go und viele wunderschöne Momentaufnahmen im Kopf, so etwas wie eine Kamera, nur eben im Kopf.
Seinen ganz persönlichen Lichtblick konnte man in seiner eigenen Solarlampe festhalten…. Es roch nach Wald, sah nach Regenbogen aus, nach kleinen flatternden Schmetterlingen …. Diese Lampen machten unser indoor Picknick erst so richtig gemütlich. Auch Essen kann ein Lichtblick sein und deshalb liesen wir es uns so richtig schmecken. Bis tief in die Nacht wurde gemütlich gesessen und sich ausgetauscht.
Am Sonntag an unserem Abreisetag gab es noch schöne, lustige und stille Momente, indem jeder für sich und doch auch gemeinsam Komplimente to go verschenkte bzw. geschenkt bekam. Dies ist so eine Art „Seelenstreicheln“, Balsam für die Seele. Es tut einfach gut, immer wieder was Schönes über sich zu hören oder zu lesen. Und dann gab es noch die Leuchtreklame. Es steckt doch bereits viel Kraft, Licht, Energie und positive Eigenschaften / Fähigkeiten in jedem einzelnen Buchstaben in unserem Namen. Es lohnt sich, sich dafür mal Zeit zu nehmen. Das war auf jeden Fall spannend, lustig und mit vielen ahaaaaa’s verbunden.
Abschließend ist zu sagen, dass ein Licht in dunkleren Zeiten ein Begleiter sein und uns ein Stück des Weges erhellen kann. Wir jedenfalls haben an diesem Wochenende viele Lichtmomente gesammelt und werden uns diese wie kleine Schätze bewahren.
Euer Team der Geschwisterspielstube Regenbogen